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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1902 - Karlsruhe : Lang
— 52 - Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort. Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam. 4. Der Schweizerbund. Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten

2. Das Mittelalter - S. 70

1913 - Leipzig : Voigtländer
70 Das Mittelalter. Grndung Unter seine Regierung verlegt die berlieferung die Grndung risch^Lid-der schweizerischen Eidgenossenschaft (Rtlibunb, Sage von schaf?29i Keler und Cell); ihr Ursprung fllt jedoch in frhere Zeit. Schon im 13. Jahrhundert schlssen die Waldsttten Schwyz, ilri und Unterwaiden gegen Habsburgische Herrschaftsgelste einen Bund zur (Erhaltung ihrer Reichsunmittelbarkeit, die ihnen auch von Adolf von Nassau besttigt wurde. Ribrecht I. machte neue versuche, die Landeshoheit der diese schweizerischen Urkantone fr Habsburg zu gewinnen. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann von Schwaben, dem er sein (Erbe vorenthielt, an der Reutz unweit der Habsburg ermordet. Johann erhielt den Beinamen parricida, d. h. Verwandtenmrder, ms-nis 4- Heinrich Vii. von Luxemburg 13081313, ein ritterlicher Graf von geringem Besitz, brachte Bhmen an sein Haus, indem er seinen jungen Sohn Johann mit der (Enkelin (Dttokars von Bhmen vermhlte. Dann unternahm er einen 3ug nach Italien, um dort die kaiserliche Macht wieder zur Geltung zu bringen. (Er wurde von den deutschgesinnten Italienern, an deren Spitze u. a. Dante, der Dichter der gttlichen Komdie", stand, mit Jubel begrt und erlangte die lombardische und rmische Krone, fand aber auf einem Kriegszug gegen den König von Neapel einen unerwarteten Tod. (Er ist der B e g r n b e r des luxemburgischen Kaiserhauses, das Deutschland vier Herrscher gab ( 53). bert 5'. Ludwig der Bayer 13141347 und Friedrich der Schne 1314-^47 von Osterreich 13141330. Nach Heinrichs Vii. Tode whlte ein Teil der Krfrsten Ludwig von Bayern aus dem hause Wittelsbach ( 39, 3), eine andere Partei Friedrich von sterreich. (Es entstand ein sdiiadttbei langwieriger Brgerkrieg. Doch endlich siegte Ludwig in der Schlacht mi3220rf bei Mhldorf am Inn 1322, hauptschlich durch das rechtzeitige (Eingreifen des nrnbergischen Burggrafen Friedrich Iv. von hohen-zollern (Sage vom frommen Schweppermann). Friedrich der Schotte wurde gefangen genommen und auf die Burg Trausnitz nrdlich von Regensburg in Haft gebracht. Doch seine Brder setzten den Krieg fort. Ludwig entlie deshalb seinen (Befangenen unter der Bedingung, da er der Krone entsage und den Frieden herbeifhre. Da aber Friedrich dies letztere nicht vermochte, so kehrte er, seinem versprechen getreu, in die Gefangenschaft zurck. (Berhrt nahm Ludwig seinen Gegner als emetniamc ittitrcgenten an (vgl. Schiller, Deutsche Treue"). Doch Friedrich starb Regierung jzzy Ludwigs Ruch mit der Kirche geriet Ludwig in Zwiespalt. Der franzsische e^Kis König Philipp der Schne ( 45, 3 b) hatte den Papst gezwungen, seinen

3. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 2

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Papst Bonifacius Viii. erkennt seine Erwählung nicht an. Albrecht versöhnt sich mit ihm, demütigt die Fürsten, die gegen ihn auftreten, durch einen Kriegszug und sucht nun seine Hausmacht zu mehren. 1298 Die Schweizer Eidgenossenschaft, 1291 entstanden aus dem 1308 Bündnis der Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden, verteidigt ihre Unabhängigkeit gegen die Ansprüche Albrechts I. 1308 Albrecht wird im Angesicht der Stammburg seines Hauses, an der Reuß, von seinem Neffen Johann, dem er sein rechtmäßiges Erbe, die sog. vorderen Lande, d.h. die Habsburgischen Besitzungen in der Schweiz, Schwaben und im Elsaß, vorenthielt, ermordet. „Hart wie ein Diamant war sein Gemüt," sagt eine österreichische Chronik von Albrecht. 4. Heinrich Vii. von Lützelburg. 1308—1313. 1308 Heinrich Vii. wird am Königsstuhl zu Reuse gewählt. Heinrich gewinnt für seinen Sohn Johann, der sich mit Ottokars Enkelin Elisabeth vermählte, die Königskrone von Böhmen. 1312 Heinrich zieht nach Italien. Italien ist zerrüttet. Die Päpste haben auf Veranlassung des französischen Königs Philipp des Schönen ihren Sitz nach Avignon verlegt (das babylonische Exil der Kirche, 1308 bis 1376); in Italiens Städten bekämpfen sich Gnelfen und Ghibellinen, jene die Feinde, diese die Freunde des Kaisers. Heinrich sucht den Streit derselben zu schlichten, verdirbt es jedoch mit allen, empfängt aber doch nach vielen Kämpfen in Rom die Kaiserkrone. 1313 Heinrich stirbt auf einem Zuge gegen den König Robert von Neapel, der sich mit den Guelfen gegen den Kaiser verbunden hatte, im Kloster Buon-Convento, wie man allgemein glaubte, an Gift, das-ihm ein Mönch im Spülkelch des heil. Abendmahls gereicht. 5. Ludwig der Bayer. 1314—1347. 1314 Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne werden zu gleicher Zeit zu Königen gewählt. 1315 Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, wird bei Morgarten von Schweizer Bauern in die Flucht geschlagen. 1322 Friedrich der Schöne wird nach achtjährigem Kampfe bei Mühl- dorf oder Ampfing an dem Inn von seinem Gegner, Ludwig dem Bayer, geschlagen, gefangen genommen und auf die Feste Trausuitz an der Naab gesetzt. 1324 Ludwig der Bayer giebt Brandenburg au seinen Sohn Ludwig. 1326 Ludwig bietet die Hand zur Versöhnung; Friedrich entsagt der Krone und verspricht, seine Anhänger zum Niederlegen der Waffen zu bewegen. Als ihm dies nicht gelingt, kehrt er zu Ludwig zurück. Beide regieren nun wie Brüder gemeinschaftlich. 1330 Friedrich der Schöne stirbt. 1338 Infolge des Kampfes Ludwigs mit dem Papste schließen die Kur- fürsten bei dem alten Königsstuhl in Rense den Kurverein und

4. Neuere Geschichte - S. 107

1895 - Leipzig : Reisland
— 107 — allen Kantonen eine Bewegnng bemerkbar, infolge bereit in mehreren Kantonen neue, mehr demokratische Verfassungen eingeführt wnrden. Da schlossen die sieben katholischen Kantone Lnzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis zur Wahrung ihrer Rechte den sogenannten Sonderbund. Dagegen faßte die Tagsatzung im Juli 1847 den Beschluß, der Souderbuud sei mit dem Bnndesvcrtrage unvereinbar. Da sich nuu jene Kantone nicht fügten, kam es zum Kampfe, und in demselben wurde der Souderbuud vernichtet, die Jesuiten verjagt und eine Buudesrevisiou in Aussicht gestellt. Der Kanton Neuenburg riß sich damals von Preußen los. Jn'spanien hatte Ferdinand Vii. nach seiner Rückkehr auf den Thron 1814 die vou den Stauden 1812 gegebene Verfassung wieder aufgehoben und die Inquisition, die Tortur und den Jesuitenorden wieder eingeführt. Es kam daher 1820 zu einem Anfstande, durch welchen der König zur Annahme einer neuen Verfassung gezwungen wurde. Da jedoch auch hierauf der Kampf der Parteien nicht aushörte, erhielt auf dem Kongreß zu Verona 1822 Frankreich den Auftrag, mit bewaffneter Macht in Spanien einzuschreiten, was auch alsbald in Ausführung gebracht wurde. Die dadurch erzwungene Ruhe aber war nur von kurzer Dauer. Als Ferdinand auf Betrieb seiner Gemahlin Christine zum Nachteil seines Bruders Don Carlos und zu Gunsten seiner Tochter Jsabella im Jahre 1830 das salische Gesetz aufhob, kam es zu neuen Stürmen. Als nun 1833 Ferdinand starb, und ihm seine Tochter Jsabella Ii. unter Vormundschaft und Regentschaft ihrer Mutter Christine auf dem Throne folgte, entbrannte ein siebenjähriger Bürgerkrieg zwischen den Carlisten und Christinos, der das Land vollends zu Grunde richtete. Eine Entscheidung kam erst 1840, als Don Carlos von Espartero geschlagen nach Frankreich flüchten mußte, worauf der Siegesherzog nach Abdankung der Künigin-Regcntin zum Regenten ernannt wurde (1841). Da aber hiergegen Christinens Partei eine allgemeine Bewegung gegen Espartero einleitete, kam es abermals zum Kampfe, in welchem dieser besiegt und 1843 Cu» Spanien Vertrieben wurde. Im November 1843 wurde die junge Königin für volljährig erklärtaber fortwährende Gärungen hinderten eine ruhige Entwickelung des Landes. — In die Zeit von Ferdinands Regierung fällt auch der Abfall der fpantfchen Kolonien in Amerika vom Mutterlande. Infolge des Drucks, den die Kolonien von der Regierung erlitten, kam es 1810 zu einem Kampfe, der zu

5. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 280

1864 - Leipzig : Teubner
280 Die Angelsachsen. bert64o die Götzenbilder zerstörte, für immer vernichtet^). Darnach aber ward das Reich, da es sich nicht durch Eroberungen vergrößern konnte, schwä- cher und fast immer von andern abhängig. — Wie Süsser unter seinem König Alla, den ersten Bretwalda, einen raschen Aufschwung gewonnen hatte, so verfiel es bald unwiederbringlich. — Der Name von Esser würde viel seltner genannt werden, wenn nicht das auf seinem Gebiet gelegne Lon- don ein Hauptstapel- und Marktplatz gewesen wäre. — Ostanglien war fast immer von Mereien abhängig, obgleich es durch eine ursprünglich wol gegen die Briten angelegte Grenzbefestigung (den Reckendeich) sich zu schützen gesucht hatte. Die weite Entfernung, in welche die Briten zurückgedrängt waren, wirkte dafür, daß hier deutsches Wesen am reinsten und vollständigsten gewart blieb'). Den Verkehr mit dem Mutterland und dem Ausland über- haupt ist zuzuschreiben, daß sein Name (Angelland, England) dem gesamten angelsächsischen Lande zu Teil ward. — Die bedeutendsten Staaten waren N o r t h u m b r i e n, M e r c i a und Messer. 6. Ädilfrith, der,König vondeira, gewann Bernicia, indem er nach seines Schwiegervaters Älla Tod dessen dreijährigen S. E ad Win in der Fremde Schutz zu suchen zwang, doch nach vielen großen Siegen siel er 616 in der Schlacht bei Jdla gegen Äthelbert von Kent, der seinem Schützling Eadwin die vereinigten Reiche übergab. So glänzend war dessen Regierung, daß er das Bretwaldatum — und zwar zum erstenmal Überfälle Angelsachsen — davon trug. Der mit dem ganzen Volk 627 geschehne Übertritt Zum Christeutunr hatte keine bleibende Wirkung. Denn als Penda von Mereien (s. 7) sich gegen ihn erhoben und mit dem Briten Ceadwalla (s. l) sich vereinigt hatte, siel er 633 in der Schlacht. Die wieder getrennten Landschaften Deira und Bernicia würden dem britischen Helden erlegen sein, wenn nicht Oswald, Adilfriths jüngerer Sohn, diesen 635 besiegt hätte. Wie er vor der Schlacht gelobt hatte, führte er das Christentum in seinem Lande ein, vereinte Deira und Bernicia, fiel jedoch, nachdem er-— der sechste Bretwalda — bei Briten wie Angelsachsen den Ruhm der Tapferkeit mit dem der Frömmigkeit und Milde vereint hatte, 642 im Kriege gegen Penda. Sein Bruder Oswiu vereinte durch Oswins Tödung Deira wieder mit Bernicia und dem Bretwaldatum und erschlug 654 den Unheilstifter Penda in der Schlacht^). Nach einer an glücklichen Kriegen und ernsten Bemühungen für die Kirche und des Landes Wolfahrt reichen Regierung, hinterließ er sterbend die Krone seinem nicht minder glücklichen S. Ecgfrid (670—685). Hatte dieser in einem Treffen sein Leben verloren, so zeichneten sich dagegen Aldfrid (685—705) und dessen zweiter Nachfolger C eo lwulf (716 — 737) durch hochherzige Förderung der Bildung aus. Kein deutsches Land hat so frühzeitig einen solchen Manu auf- zuweisen, wie Northumbrien in seinem Mönche Beda (st 735). Fast in allen Fächern des menschlichen Wissens, besonders aber in der Erklärung des neuen und alten Testaments sind seine Schriften lange Jahrhunderte hindurch die Lehrbücher des wissenschaftlichen Studiums gewesen und die in der Geschichte der angelsächsischen Kirche wie überall bewärte edle Gesinnung hat ihm mit Recht den Beinamen veusrutzilis (d. h. der ehrwürdige) verschafft. In andrer Richtung wirkte sein Zeitgenosse Egb ert, indem er Missionarien ausrüstete und in die Heidenländer sandte. Nur noch eine glückliche Negierung, die Ead- b erts (737 — 757), sah Northumbrien. Nachdem mit O swuls Jdcüs Stamm 1 1) Lappenb. 1 239. — 2) Lappenb. T 236. — 3) Vor der Schlacht gelobte er im Fall des Siegs zwölf Klöster stiften zu wollen und erfüllte treulich fein Gelübde.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 454

1868 - München : Lindauer
454 Beilagen zum fünften Zeitraum. 50. Genealogische Tafel der Häuser Holland und Hennegau: Balduin Ii, Graf von Hennegau. Balduin Iii, Heinrich. Philipp. Graf von Hennegau und Flandern, König von Jerusalem, ch 1205. --- — --——--------—~ Johanna, Marza- Burchard, Florentius Iv, Gemahl: Prinz retha. Diakon. Graf von Holland. Ferdinand von --------—.---------- ——.....——-——^ . Portugal. Johanni, Graf von Marza- Wilhelm Ii, Floren- Hennegau. retha? König von tius. — --------— ---... —' Deutschland, Johann Ii, -j- 1255. Vormund des Grasen Johann —-—'A~-— ---- von Holland, vergiftet seinen Florentius V. Mündel und verbindet Holland mit Heunegau. Wilhelm Iii, st 1337; Johann, Graf von Gemahl.: Johanna, Schwester Holland, wird durch seinen des Königs Philipp Vi von Vormund I o h a n n Ii von Valois. Hennegan 1299 vergiftet. Wilhelm Iv, Margaretha, Philipp, Johanna, ch 1345 kinder- Gem.: Ludwig Gem.: Eduardlll Gemuherzogjohann los. der Bayer. von England. Wilhelm v. Jülich. 51. Ludwig setzte dem Manifeste des Papstes Johannxxii (geg. am 8. Oktober 1323) zuerst eine Protestation entgegen, welche eine am 12. No- vember 1323 von Nürnberg aus nach Avignon abgehende Gesandtschaft überreichte. Die Gesandtschaft bestand aus demordeusmeister der Johanniter, Albert von Straßburg, dem Archidiakon von Würzburg, Magister Gue- strupp von Sebeck, und dem Prager Domherrn Heinrich von Thorun. Der ersten Protestation ließ Ludwig eine zweite folgen, welche auf dem Reichs- tage in Nürnberg am 16. Dezember 1323 erlassen wurde. Man schreibt ihre Abfassung den Minoriten (Brüdern des hl. Franziskus) zu, welche sich damals in sehr bedrängter Lage befanden. Sie waren um der verkehrten Lehre willen, daß die christliche Armuth nur die Nutznießung (simplicem usum) einer Sache, nicht aber das Eigenthumsrecht auf dieselbe gestatte, hauptsächlich auf Betrieb der Dominikaner mit dem päpstlichen Banne belegt und haufenweise aus ihren Klöstern in Italien getrieben worden. Bon Ludwig Iv in Deutschland ausgenommen und geschützt, übernahmen sie dessen Bertheidigung. Unter ihnen ragte besonders der Engländer Wilhelm Occam, ein Schüler Dunö Skotus, hervor, der zu Paris Theologie ge- lehrt hatte und auf die Nachricht, daß seinen Orden der Kirchenbann ge- troffen, zu Ludwig Iv nach München geflüchtet war, wo er 1347 starb. Neben Occam traten als Vertheidiger Ludwigs auf: Marsilius von Padua, Johannes Jandunuö von Genua, Ludwigs Leibarzt, und der Augs- burger Patrizier Ulrich Hangör, Ludwigs geheimer Sekretär und ver- trauter Freund. 52. Mehrere Fürsten Italiens, die Häupter der Gibellinen, hatten dem König Ludwig, als er auf dem Römerzugetrient berührte (12. Februar bis 11. März), 150,000 Goldgulden für seine Expedition nach Rom verheißen und den Galeazzo Diskonti in Mailand zur Zahlung dieses Betrages ange- wiesen. Unter verschiedenen Vorwänden weigerte sich Galeazzo, au Ludwig Zahlungen zu leisten. Cane della Scala, von Ludwig um die Ursache be-

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 121

1889 - München : Lindauer
121 jenes fr die Franziskaner in Mnchen (1827). Bald darnach wurde der Fortbestand der in Franken nicht aufge-hobenen Klster des Franziskaner- und Kapuziner-ordens ausgesprochen. Als erstes Benediktinerkloster er-richtete König Ludwig das von Karl dem Groen gestiftete Kloster Metten (erffnet 1830). Im Jahre 1835 errichtete er die Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg, ber-gab ihr die dortige katholische Srudienanstalt samt Knaben-seminar und ordnete ihr das Priorat Metten unter, welches 1840 zu einer Abtei erhoben wurde. Scheyern, die Wiege der Wittelsbacher, machte Ludwig 1838 zu einer Benediktiner-probstei und erhob diese 1842 zu einer Abtei. Durch Urkunde vom 4. November 1850 grndete Ludwig unter Besttigung des regierenden Knigs Max Ii eine Benediktinerabtei bei St. Bonifaz in Mnchen, welcher das Erziehungs-In-stitut fr Studierende in Mnchen bergeben wurde, nachdem dieses seit dem Jahre 1840 durch Benediktiner von Metten geleitet worden war. Zur Besorgung der Gottesdienste in beit kniglichen Hofkirchen zu St. Kajetan und zu Aller-heiligen begrndete König Ludwig 1838 ein Kollegiatstift zu St. Kajetan. Von dem Wohlthtigkeitssinn des Knigs Ludwig zeugen: die Stiftung der Kreishilfskassen, die Errichtung und Dotierung einer Erziehnngs- und einer Beschftigungsanstalt fr arme Blinde, jener zu Freising, dieser zu Mnchen, die Begrndung eines Militr-Untersttzungsfondes und die groen Betrge, welche er allen gemeinntzigen Anstalten in Bayern zuwendete. Zur Belohnung 50jhriger treuer Dienste im Staate, in der Kirche und im Heere stiftete König Ludwig 1827 den Ludwigsorden; in demselben Jahre grndete Ludwigs Ge-mahlin, die Knigin Therese, den Theresien-Orden mit jhrlichen Prbenden. Die letzten zehn Jahre der Regierung Ludwigs waren durch die von dem Minister Abel hervorgerufenen Kmpfe er-regt. Als die Stnde Beschwerde erhoben, da nicht im Geiste der Verfassung regiert werde, gab der König im Jahre 1847 den Wnschen der Stnde nach und entlie den Minister. Bald darauf, im Februar 1848, regte die Kunde der Pariser Februar-

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 326

1829 - Leipzig : Hinrichs
326 Siebenter Zeitraum. den Holländern wieder entrissen. Unter den schwachen Regie- rungen von Alp honst» (l656—1667), Pelerà (bis 170<i), und Johann 5 (bis 1750) bildete sich die drückende Handelsabhängigkeit Portugals von England, die selbst un- ter der kräftigen Staatsverwaltung des Ministers Po mb al, wahrend der Regierung des Königs Joseph Emanuel (1750— 1777), nicht aufgehoben ward, indem Portugal in dem Kriege zwischen Frankreich und Spanien gegen England (1761 ff.) auf Englands Seite stand. Ein furchtbares Erd- beben zerstörte (1. Nov. 1755) Lissabon. — Nach Joseph Emanuels Tode folgte besten Tochter, Maria Fran- ziska (1777 ff.), unter welcher, bei ihrer Geistesschwäche, nicht nur der Minister Pombal bald entlasten ward, sondern das Reich auch immer tiefer sank. Sie nahm ihren Gemahl und Oheim Peter zum Mitregenten an, fiel aber, nach dessen Tode (1786) in völligen Wahnsinn, so das; ihr Sohn, der Prinz Johann von Brasilien, (1792) die Regentschaft und am 15. Jul. 1799 die völlige Re- gierung übernahm. 120. Die Schweiz. Die Schweiz hatte im letzten Viertheile des I5ten Fahr- hunderts ihre Freiheit gegen den mächtigen Herzog Karl von Burgund behauptet, der gegen die Schweizer die Schlachten bei 6) r a n so n (2. Marz 1476), bei Murten (22. Jul. 1476) und bei Nancy (5. Jan. 1477), und in dieser sein Leben verlor. Auch gegen den Kaiser Maximi- lian 1 verlheidigten die Schweizer in acht Kämpfen (1499) ihre schwer errungene Freiheit, worauf im Jahre 1513, durch den Beitritt von Appenzell, der Bund der Eidsgenossen, das Föderativsyftem der 13 Cantone, vollendet ward.— Die Tapferkeit der Schweizer bewährte sich in dieser Zeit, sie mochten für ihre eigene Sache, oder in fremdem Solde kämpfen. Einen großen Einfluß hatte die Kirchenver- besserung, welche Zwingli in Zürich, Oecolampa- d i us in Bafel, und Calvin in Genf leiteten, auf die Innern und äußern Verhältnisse der einzelnen Cantone, von denen

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 169

1824 - Bonn : Weber
I 169 Weftgothisches Königreich zu Gijon- Pelajo flüchtet mit den Tapfersten seines Volkes in die Gegend von Cabadonga, wird hier zum Könige erwählt, sichert seine Unabhängigkeit durch den Sieg über die Araber an der Deva, und macht Gijon 718 zum Sitze eines gleichnamigen, christlichen Königreichs. Seine Nachfolger in d. Per. sind: 737 Favila, 737 — 739- 739 Alpbonso I. der Katholische, 739 — 756, 750 erobert Gallicien und Alava. Froila,757 — 768, schlägt den Abdor Rha» man in Gallicien. 768 Iv. Britannien. Die 7 Reiche der Sachsen in England. Heng ist und Horst Anführer der Sachsen kommen mit 3 Schiffen den Britten gegen die Picken und S c 0 r e n zu Hilfe, schlagen die lehtern bei S tamfo r d, und erhallen zum Lohne die Insel Th an et. 449 1. K e n t. Hengist stiftet, nachdem er die Britten mehrmals besiegt hat, das Königreich Ke nt. Unter feinen Nach» 457 folgern ist der ausgezeichnetste Ethelbert, der durch seinegemahlin Bertha, die Tochter des Königs Cha» ribert zu Parrs, zur Annahme des Christenthum- bewogen wird, das hierauf durch den, mit andern 596 Glaubenspredigern vom Papste Gregor dem Großen gesandten, Mönch Augustin in England festen Fuß faßt. Nach Ethelberts Tode sank die Macht Kents, und 616 es verdankte feine Erhaltung nur ver Eifersucht der an- dern Reiche. 2. Süsser. Dieses Königreich, das kleinste von allen, wird gkstister von Ella. 499 Unter seinem Sohne Cissa muß es die Hoheit von Wesiscr anerkennen, und einer der größten Könige des letzten Reiches, Ina macht Suffer zu einer Provinz desselben. 722

10. Die neuere Zeit - S. 280

1872 - Paderborn : Schöningh
— 280 — drei nordischen Mächte in dem Monarchencongress zu Münchengrätz zu gemeinsamen Massregeln an einander, September 1833. In Uebereinstimmung damit verordnete die Ministerconferenz zu Wien Beschränkung der Presse und Ueberwachung der Universitäten in Sinne der Karlsbader Beschlüsse und bestimmte, dass fortan Streitigkeiten der deutschen Landesfürsten mit ihren Ständen vom Bunde entschieden werden sollten, Jan. 1834. 5. Italien. Die Julirevolution regte auch die Italienischen Carbonari zu einer neuen Schilderhebung an. In Bo logn a und an anderen der päpstlichen Herrschaft unterworfenen Orten brachen Aufstände aus, an denen sich auch die beiden Söhne des früheren Königs von Holland, Ludwig Bonaparte, betheiligten, 1831. Die Unruhen wurden durch österreichische und französische Truppen leicht unterdrückt. Ludwig Napoleon wurde von seiner Mutter Hortense in einer Verkleidung gerettet, sein älterer Bruder starb auf der Flucht. 6. In der Schweiz wurde der schon seit längerer Zeit bestehende Gegensatz der ländlichen Bevölkerung gegen den Einfluss der patrizischen Geschlechter in der Landesregierung durch die Julirevolution noch geschärft. In den meisten Can-tonen wurden mit Beseitigung der patrizischen Vorrechte aus den Landbewohnern Vertreter in den grossen Rath gewählt. Sieben Cantone verbanden sich in dem Siebener -Concor-dat zum Schutze dieser Verfassungsänderung, während sich die übrigen in dem Sarner Bündnisse einigten. Indess die Tagsatzung erzwang mit Waffengewalt die Auflösung des Sarner Bundes. Jedoch wurde der Canton Basel, wo die patrizischen Geschlechter hartnäckig auf ihren alten Vorrechten bestanden, in Basel - Stadt und Basel-Landschaft getheilt. Die Aufhebung der Klöster im Aargau erregte bald den Unwillen der katholischen Cantone, während die von der Regierung in Luzern beschlossene Berufung der Jesuiten die Radikalen erbitterte. Freischaarenzüge, welche sich gegen Luzern in Bewegung setzten, um die Ausweisung der Jesuiten zu erzwingen, lösten sich vor den Mauern der Stadt in schmählicher Flucht auf. Zum Widerstande gegen derartige Feindseligkeiten verbanden sich jetzt die katholischen Cantone Schwyz, Uri»
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